Brandanschlag auf eine Moschee und islamisches Gemeindezentrum

Man stelle sich vor, eine Synagoge oder eine Kirche in Deutschland würde Opfer eines Brandanschlags. Die Medien wären – zurecht! – voll von Berichten, die Empörung wäre gewaltig, Politiker würden Solidaritätsbekundung vor Ort vornehmen und intensivstmögliche Ermittlungen und harte Strafen fordern.

“Ohne Unterschiede” sollte heißen, dass die Empörung und mediale Berichterstattung nicht geringer ausfällt, wenn es sich um eine Moschee handelt. Dies ist allerdings bei weitem nicht der Fall.

Im Gegenteil, wie der jüngste Brandanschlag auf eine Moschee in Mühlhausen (Thüringen) zeigt:

Am gestrigen Montag, dem 26. Februar wurde dort eine Moschee und ein islamisches Gemeindezentrum Opfer eines Brandanschlages. 14 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, 7 erlitten eine Rauchvergiftung.Das Gebäude wurde komplett zerstört und droht einzustürzen.

Empörend ist nicht nur, dass es solche islamfeindliche Verbrechen gibt, sondern wie von Politik, Verwaltung und Medien damit umgegangen wird. Mit einer google-Suche findet sich kein einziger Medienbericht über den Brandanschlag – bis auf die Meldung bei islam.de . Demnach hat wohl kein einzige Zeitung diesen Vorfall als berichtenswert betrachtet.

Gleichwohl wird in dem Artikel auf islam.de Bezug genommen auf eine Meldung beim mdr und tatsächlich, wenn man bei mdr direkt sucht, kann man auf folgende Meldung stoßen: https://www.mdr.de/…/muehlhausen-brand-polizei-geht-von-bra… . Wobei es schon merkwürdig anmutet, dass hier offensichtlich die Indexierung von google nicht greift. Warum eigentlich nicht? Wurde diese Meldung vom mdr als entsprechend nachrangig eingestuft?

Der Text auf mdr.de zeigt dann wieder einmal das übliche Muster, wenn es sich bei den Opfern um Muslime handelt:
“Laut Staatsanwaltschaft gibt es bisher keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat.” Aha, obgleich es mehrere Brandherde und Überreste von Brandbeschleunigern gab. Vielleicht, weil es kein Bekennerschreiben gab oder weil der Vorsitzende des Moscheevereins sagte, dass er nie Probleme mit dem Umfeld hatte?

Leider wäre es nicht das erste Mal, dass zunächst einmal nicht von einer politisch motivierten Tat ausgegangen wird. Ähnlich wie bei den NSU-Morden, bei denen zunächst einmal Täter im migrantischen Milieu (Stichwort: Döner-Morde) vermutet und diese Richtung jahrelang ermittelt wurde.

Oder wie bei dem Brandanschlag, dem die Berliner Mevlana-Moschee 2014 zum Opfer fiel, woraufhin die Berliner Polizei kurz nach dem Brand erklärt hatte, dass es sich nicht um vorsätzliche Brandstiftung handeln könne und dass es „keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat“ gebe. (siehe: https://www.tagesspiegel.de/…/brand-in-mevlan…/10845006.html) . Die Täter des damaligen Brandanschlags auf eine Berliner Moschee wurden übrigens bis heute nicht ermittelt.

Würde man bei einer brennenden Synagoge, in der sich Brandbeschleuniger und mehrere Brandherde finden, ebenfalls zunächst kommunizieren, dass es keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat handelt?

Als Nicht-Muslime sind wir es Muslimen schuldig, dass wir fair und “ohne Unterschiede” mit unserer muslimischen Bevölkerung umgehen! Und als Deutsche sollten wir aus unserer unseligen Vergangenheit nicht nur dafür Sorge tragen, dass in Deutschland niemals mehr eine Synagoge Opfer eines Brandanschlages wird, sondern auch, daß keine Gotteshäuser anderer Religionsgemeinschaften wie z.B. die der Muslime brennen. Schade, dass man daran erinnern muss. Vielleicht kann dieser Beitrag einen Anstoß dazu geben, dass dieser Brandanschlag nicht so einfach medial und politisch unter den Tisch fällt! Wir sind es unserer muslimischen Bevölkerung schuldig! Wer übrigens unsere Erklärung “Ohne Unterschiede” unterzeichnen will, kann das hier tun: https://www.change.org/p/dr-mathias-d%C3%B6pfner-ohne-unter…


http://islam.de/29692