Was Wolffsohn, Amthor, Merz und Co. unterschlagen

Michael Wolffsohn versucht seit Jahren, Muslime in Zusammenhang mit der Judenverfolgung im dritten Reich zu bringen. Malte Lehming vom Tagesspiegel zeigt einmal die Unverhältnismäßigkeit dieser einseitigen Stimmungsmache auf. Vielen Dank an Malte Lehming, dass er in diesem Artikel einmal die Dinge ins richtige Maß setzt.

Und noch eine Ergänzung:
Kritisieren an der 2017 von der Universität Bielefeld veröffentlichen Studie „Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland“ kann man einerseits, dass willkürlich die Klassifizierung von Täter*innen als “Muslime” völlig unsachlich und tendenziös ist. Andererseits handelte es sich lediglich um 13 in Fragebögen geschilderte Fälle von durch Muslime begangene antisemitische Straftaten und hier stellt sich schon die Frage, ob man auch in anderen Zusammenhängen eine Befragung mit einer solch kleinen Datenlage vielfach in Medien zitieren würde und als glaubwürdiger betrachten würde als die ein Vielfaches dieser Zahlen umfassenden Polizei-Statistik.

Zu der willkürlichen Verbindung von kriminellem Verhalten mit einer vermuteten islamischen Religionszugehörigkeit:

Eine Zuordnung, dass jemand “arabischsprachig” ist, kann zweifelsfrei durch jemanden erfolgen, der arabisch versteht. Aber wie bitte erkennt man, wenn man von arabischsprachigen männlichen Tätern attackiert wird, dass es sich um Muslime handelt?

Nach Schätzungen des Zentralrats der Ex-Muslime bezeichnen sich 30% der nach Deutschland gekommenen Syrer sich z.B. nicht als Muslime. Wenn nun jüdische Menschen von Menschen aus Syrien in Deutschland antisemitisch angegriffen werden, dann kann das z.B. seine Ursachen in einer Indoktrination in der Schule haben. Wenn in Befragungen willkürlich eine Gleichsetzung von Syrern und Muslimen stattfindet, dann ist das nicht nur falsch, sondern es impliziert auch, dass das Muslimisch-Sein die Ursache des negativen Verhaltens sei.

Und selbst, wenn alle 13 Täter sich vor oder nach ihren Taten als Muslime vorgestellt hätten:

Klar muss doch sein, dass man kriminelles Verhalten immer individuell betrachten sollte. Um es einmal deutlich zu sagen:

Es ist nicht in Ordnung, das schlechte Verhalten von z.B. dem norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik, dem Massenmörder von Christchurch, dem Todesschützen von Las Vegas in Verbindung mit Ihrem Christlich-Sein zu bringen. Das tut allerdings kaum jemand. Das Christ-Sein der Täter sollte keine Relevanz haben!

Genauso ist es nicht in Ordnung, das schlechte Verhalten von Harvey Weinstein, Jeffrey Eppstein, Dominique Strauss-Kahn oder Woody Allen in Zusammenhang mit ihrem Jüdisch-Sein zu bringen. Wo Rechtsradikale dies tun, sollte man ihnen entgegentreten, weil es antisemitische Hetze ist, das Fehlverhalten einzelner in Zusammenhang mit ihrer Religion zu stellen. Das Jüdisch-Sein der Täter sollte keine Relevanz haben!

Genauso ist es aber auch nicht in Ordnung, das schlechte Verhalten von einzelnen Muslimen, sei es im Zusammenhang mit Terroranschlägen, mit sexuellen Übergriffen oder antisemitischen Übergriffen mit ihrem Muslimisch-Sein in Verbindung zu bringen. Und genauso wie bei entsprechenden Zuschreibungen bei jüdischen Menschen ist es antimuslimische Hetze, das Fehlverhalten einzelner in Zusammenhang mit ihrer Religion zu bringen. Das Muslimisch-Sein der Täter sollte keine Relevanz haben!


Diesen Lernprozess haben viele in Deutschland der Nachkriegszeit im Bezug auf antisemitische Stimmungsmache verstanden, vielen fehlt es allerdings an Verständnis für das gleiche Verständnis im Bezug darauf, was antimuslimische Stimmungsmache ist und dass man sie genauso unterlassen sollte!

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